Zinkphosphatieren

Eine Zinkphospatierung von Metallen macht Sinn: Die meisten Metalle verbinden sich mit Bestandteilen der Luft, so dass ein dünner Film von Reaktionsprodukten die Oberfläche eines Werkstücks bedeckt.

Die gebildeten Salze haften aber nur mäßig und bilden daher keine stabile Basis für eine aufgebrachte Lackschicht.

Um diesem Problem abzuhelfen, erzeugt man mittels der Zinkphosphatierung einen amorphen oder kristallinen, saugfähigen Phosphatniederschlag auf der Metalloberfläche, der einen ausgezeichneten Haftgrund für eine anschließende Lackierung bildet. Damit die chemischen Reaktionen, die ein nichtleitendes Kristallgefüge schaffen, einheitlich ablaufen können, muss die Metalloberfläche frei von Oxiden, Ziehmitteln und Bearbeitungsölen sein, wozu hier alkalische Entfettungen dienen.

Chemisch erzeugte Phosphatkristalle bilden einen voluminösen Film, der sich unter einem Mikroskop wie ein grober Filz darstellt. Auf dieser „rauhen“, zusammenhängenden Phosphatschicht kann sich eine nachfolgende Lackierung vorzüglich verankern, denn das Kristallgefüge ist etwa fünfmal größer als die darunter liegende Metalloberfläche.
Bei erstklassigen Zinkphosphatschichten hat man Durchschlagsspanungen von 25-30 V/µm gemessen, was einem guten Isolator entspricht.

Die Phosphatierung überzieht also eine metallische Oberfläche mit einem schlechten Leiter, dem unlöslichem Metallphosphatniederschlag. Er wirkt als Isolierschicht und bremst elektrochemische Vorgänge, die für die Korrosion des Metalls verantwortlich sind.